Monat: April 2022

Felsen, Burgen und ein Wasserfall

Steile Felsen und tiefe Schlüchte, schmucke Städtchen und geheimnisvolle Burgen: Die rund 13 Kilometer lange Wanderung von Wehlen nach Hohnstein berührt einige der spektakulärsten Plätze der Sächsischen Schweiz. Nicht umsonst ist sie auch eine Etappe des preisgekrönten Malerwegs, der die Landschaft in ihrer ganzen vielgestaltigen Schönheit zeigt. Die Markierung mir einem geschwungenen „M“ macht Karten nahezu überflüssig. Gleich zu Beginn lohnt ein Abstecher auf den Wehlener Marktplatz, der von der Radfahrerkirche dominiert und von den wieder begehbaren Resten der 1269 ersterwähnten Burg Welyn überragt wird. Die ersten Meter der eigentlichen Tour führen am Elbufer entlang, bevor der Weg in den schattigen Schwarzberggrund abbiegt und relativ steil hinauf zum Steinernen Tisch führt. Der wurde 1710 anlässlich einer kurfürstlichen Jagd aus Blöcken gehauen und wird heute noch gern für ein Picknick genutzt.

Beeindruckende Blicke

Atemberaubend: Blick über die Bastei zum Königstein © Foto: Francesco Carovillano
Atemberaubend: Blick über die Bastei zum Königstein © Foto: Francesco Carovillano

Bequem geht es weiter zur Bastei, der wohl bekanntesten Sehenswürdigkeit im gesamten Gebirge. Von der berühmten Basteibrücke und den umliegenden Aussichten bieten sich beeindruckende Blicke übers Elbtal und auf die Felsentürme des Wehlgrundes. Unbedingt sehenswert ist auch die Felsenburg Neurathen, die als größte mittelalterliche Felsenburg der Sächsischen Schweiz gilt. Über Stufen steigen die Wanderer dann hinunter zur derzeit in der Rekonstruktion befindlichen Felsenbühne. Sie liegt in einem malerischen Felskessel etwas außerhalb des Kurortes Rathen; für eine Einkehr in einer der zahlreichen Gaststätten ist ein kleiner Abstecher nötig. Vorbei am beschaulichen Amselsee, auf dem eine Ruderbootpartie eingelegt werden kann, führt der Weg talaufwärts zum Amselfall. Im klammartig verengten Grund stürzt sich der Grünbach über Felsstufen hinab und ergießt sich über eine Höhle.

Geheimnisvolle Aura

Am oberen Ende des Amselgrundes liegt Rathewalde, wo die Route auf den Querweg trifft; parallel zur Straße führt dieser hinüber zur Hocksteinschänke. Ihr Namensgeber ragt hoch über dem Polenztal auf und erlaubt einen reizvollen Blick auf das Städtchen Hohnstein. Teufelsbrücke und Wolfsschlucht geben dem Hockstein eine geheimnisvolle Aura; der Abstieg über enge Stufen gehört zu den spannendsten Abschnitten der Tour. Auf der anderen Talseite geht‘s auf dem Lehrpfad „Schindergraben“ gleich wieder knackig hinauf nach Hohnstein, Standort einer Burg aus dem 14. Jahrhundert und Heimat des berühmten Hohnsteiner Kaspers. Ein Muss ist auch die barocke Kirche, die in ihrer heutigen Form vom Frauenkirchen-Baumeister George Bähr errichtet wurde.

Geheimnisvoll: die Teufelsbrücke auf dem Hockstein © Foto: Marcon Angermann
Geheimnisvoll: die Teufelsbrücke auf dem Hockstein © Foto: Marcon Angermann

Weitere Informationen

Länge 13,2 Kilometer
Schwierigkeit mäßig
Dauer 5 Stunden
Höhenunterschied 502 Meter im Auf- , 321 Meter im Abstieg
Beste Jahreszeit bei trockenem Untergrund ganzjährig

Besonderheiten
Bitte die Verhaltensregeln im Nationalpark beachten und längere Aufenthalte auf der Bastei in der Hochsaison möglichst vermeiden.

Tipp für die An- und Abreise
Anreise mit der S-Bahn nach Stadt Wehlen und weiter mit der Fähre; Abreise von Hohnstein am besten mit dem Bus 237 nach Pirna (am Wochenende alle zwei Stunden) und weiter mit der S-Bahn. 

Hier können Sie sich die Karte herunterladen.

Details unter www.vvo-online.de.

Route 21 - Karte © Grafik: Heike Jahn | Karte: Falk.de | © OpenStreet
Route 21 – Karte © Grafik: Heike Jahn | Karte: Falk.de | © OpenStreet

Von der Kraft des Wassers

Verschlungene Pfade und idyllische Wälder, dazu immer wieder das Schnaufen der Dampflok: Willkommen im Tal der Roten Weißeritz! Start der Tour ist am Haltepunkt der Weißeritztalbahn in Freital-Coßmannsdorf. Dort führt der Weg über die erste Brücke in das Tal der Roten Weißeritz und, direkt auf den Energie-Erlebnispfad. Die Strecke führt zum Laufwasserkraftwerk Rabenauer Grund, eines von sechs Wasserkraftwerken, die sich auf dem insgesamt 40 Kilometer langen Erlebnispfad der Enso befinden. Seit 1911 ist dieses Kraftwerk ans Stromnetz angeschlossen, es wird über einen 460 Meter langen Triebwasserstollen mit Wasser aus der Roten Weißeritz versorgt. Vor Ort ist ein Turbinenmodell ausgestellt, mit dem getestet werden kann, wie Strom aus Wasserkraft erzeugt wird.

Rabenauer Grund

Nun geht es weiter entlang der Weißeritz. Immer wieder quert die Tour die Gleise der Weißeritztalbahn. Es geht vorbei an steilen Felsen und einem Versuchsstollen der Ritter von Theler. Der Pfad durch den wildromantischen Rabenauer Grund ist auch Teil des Sagenweges. Unsere Tour führt bis zur Rabenauer Mühle, heute Hotel und Ausflugslokal „Zum Wanderer“. Ein Kinderspielplatz und ein Wasserlauf mit historischem Mühlrad laden zum Erkunden ein. Aktuelle Öffnungszeiten stehen auf der Website. Hier befindet sich zudem eine weitere Station des Energie-Erlebnis-Pfades mit Solar-Drehscheibe, Sonnenheizung und Wasserkraft-Spielstation.

Stuhlbau-Museum Rabenau

Wer mag, kann in Rabenau noch einen Abstecher ins Stuhlbaumuseum machen. Neben Stühlen aus diversen Epochen, Werkzeugen, Zeichnungen sowie Arbeits- und Holzproben sind auch Exponate zur Stadtgeschichte zu sehen. Aktuelle Öffnungszeiten gibt es im Internet.

Rast- und Parkplatz in Seifersdorf. © Foto: Tourismusverband Erzgebirge e.V.
Rast- und Parkplatz in Seifersdorf. © Foto: Tourismusverband Erzgebirge e.V.

Zu Fuß oder per Lok nach Malter

Die Wanderung führt weiter durch das Tal, immer dicht an der Bahnstrecke entlang. Wenn die Füße müde werden, kann die Wanderung sowohl am Rabenauer Bahnhof als auch am Haltepunkt Spechtritz mit der Weißeritztalbahn fortgesetzt werden. Entlang der Strecke befinden sich zudem zahlreiche Rastplätze und Schutzhütten. Weiter geht es bis nach Seifersdorf, wo das kleinste der sechs Enso-Wasserkraftwerke steht. Hier lässt sich unter anderem die Funktion von Motor und Generator nachstellen.In Seifersdorf verlässt unsere Tour nun den Energie-Erlebnis-Pfad und führt zur Talsperre Malter, die den Lauf der Roten Weißeritz regelt. 1914 ging das dortige Kraftwerk am Fuß der Staumauer an das sächsische Stromnetz.

Die Talsperre Malter lädt zur Erholung ein. © Foto: Tourismusverband Erzgebirge e.V.
Die Talsperre Malter lädt zur Erholung ein. © Foto: Tourismusverband Erzgebirge e.V.

Weitere Informationen

Eine Übersicht und weitere Informationen der Tour gibt es auch auf der Seite des Tourismusverbandes Erzgebirge e.V. 

Begleitend für diesen Bereich empfiehlt der Tourismusverband die Karte „Auf Entdeckertour mit der Weißeritztalbahn“, die in den Örtlichen Tourist-Informationen  in Freital, Rabenau, Malter, Dippoldiswalde, Kipsdorf und Altenberg sowie direkt beim Servicepersonal der Sächsischen Dampfeisenbahngesellschaft erhältlich ist.

Route 20 - Karte © Mitwirkende - www.openstreetmap.org/copyright
Route 20 – Karte © Mitwirkende – www.openstreetmap.org/copyright

Architektur trifft Natur

Start der Tour ist in Seifersdorf auf dem Parkplatz am Schönborner Weg. Wer will, kann auch mit dem Bus 317 zur Haltestelle Kirchgasse anreisen. Nähere Infos unter vvo-online.de.

Auf einer tollen Ebereschen-Allee folgt die Strecke der gelben Markierung in Richtung Marienmühle. Der Wanderer passiert einen Burgwall aus der Bronzezeit, bevor der Abstieg zur Marienmühle ansteht. Aktuelle Öffnungszeiten des Restaurants finden sich auf der Website

Architektur und Natur

Nun geht es direkt ins Seifersdorfer Tal. Der Landschaftspark Seifersdorfer Tal wurde Ende des 18. Jahrhunderts von Christina von Brühl konzipiert und angelegt. Er gehört zu den ältesten Landschaftsgärten in Deutschland. Die Wiesen und Wälder dieses Naturschutzgebietes sind Heimat zahlreicher wildlebender Tiere und Pflanzen.

Die Wanderung führt nun rechts über die Brücke Richtung Grünberg. Dort ist unter anderem die Staffage „Dem Sänger des Tales“ zu sehen, ein Denkmal für den Dresdner Hofkapellmeister Johann Gottlieb Naumann. Derartige Objekte prägten die gesamte Gartenanlage, die durchzogen war von kleinen Tempeln, Altären, Pavillons sowie Denkmälern für Familie und Freunde, darunter Johann Wolfgang von Goethe und Anna Amalia. Heute sind nur noch Teile der Staffagen erhalten, da diese oft aus vergänglichen Materialien gefertigt wurden.

Die Aussicht genießen

An der nächsten Brücke führt die Strecke nun rechts an der Großen Röder entlang. Der Weg geht weiter in Richtung Niedermühle, dann der grünen Markierung folgend bis zur Kunathsmühle. Vor der Brücke zur Mühle geht eine sportliche Variante des Weges rechts den Hang hinauf. Unsere Route verläuft jedoch an der Mühle vorbei zum Brettmühlenweg, auf dem sich auch noch ein Aussichtsturm befindet. Es geht weitere nach Seifersdorf, über die Tina-von-Brühl-Straße hinweg und dann links ein Stück die Lomnitzer Straße entlang.

Nach etwa 800 Metern kommt rechts die alte böhmische Glas- und Salzstraße, sie führt leicht bergan Richtung Steinberg. Auf dem Weg befindet sich auch wieder ein schöner Aussichtspunkt. Zudem steht dort eines von zwei historischen Steinkreuzen, die bei Seifersdorf aufgestellt wurden. 

Aussicht von der alten böhmischen Salzstraße. © Foto: Jörg Ludewig
Aussicht von der alten böhmischen Salzstraße. © Foto: Jörg Ludewig

Seifersdorfer Schloss

Am Berg geht es nun über eine schöne kleine Allee in Richtung Schlosspark. Nach einer kurzen Pause auf einer der zahlreichen Bänke oder auf dem Spielplatz kann es weitergehen zum Schloss Seifersdorf. Jeweils am ersten Sonntag im Monat kann es besichtigt werden. Aktuelle Infos dazu gibt es auf der Website.

Das Seifersdorfer Schloss wurde 1818 nach Plänen von Karl Friedrich Schinkel umgebaut. © Foto: Jörg Ludewig
Das Seifersdorfer Schloss wurde 1818 nach Plänen von Karl Friedrich Schinkel umgebaut. © Foto: Jörg Ludewig

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Die Tour bei Wikiloc

Route 19 - Karte © Mitwirkende - www.openstreetmap.org/copyright
Route 19 – Karte © Mitwirkende – www.openstreetmap.org/copyright

Warum Stolpen viel mehr ist als „Ruinen“

Die Tour startet am Hauptparkplatz Stolpen, es bestehen aber auch gute Busverbindungen, zum Beispiel zur Haltestelle Ärztehaus Stolpen. Weitere Infos unter vvo-online.de.

Von Beichtstühlen und Postmeilen

Rechter Hand befindet sich die Stadtkirche Stolpen. Sehenswert ist hier der evangelische Beichtstuhl, der aus dem Jahr 1723, nach dem großen Stadtbrand, stammt. Der Beichtstuhl soll an die evangelische Beichte erinnern, bei der Pfarrer und Beichtender im so genannten Kirchvaterstuhl direkt nebeneinander saßen.

Der Marktplatz in Stolpen ist ein Kulturdenkmal. © Foto: Jörg Ludewig
Der Marktplatz in Stolpen ist ein Kulturdenkmal. © Foto: Jörg Ludewig

Durch diese hohle Gasse…

Die Tour führt links weiter in die Dresdner Straße. An der Kreuzung zur Pirnaer Landstraße geht es links, dabei fällt der Blick auf die Friedhofskapelle. Nach etwa 300 Metern an der Pirnaer Landstraße entlang, biegt die Route rechts in den Altstädter Weg ein. Zwischen schönen alten und neuen Häusern gelangt der Wanderer über den Oberer Weg in den Bischofsweg. Dies ist ein Hohlweg, der durch einen regen Wagenverkehr in den Jahren 1218 bis 1559 entstand.

Dieser Weg verband den Bischofssitz Meißen mit der Burg Stolpen in den Jahren 1218 bis 1559. © Foto: Jörg Ludewig
Dieser Weg verband den Bischofssitz Meißen mit der Burg Stolpen in den Jahren 1218 bis 1559. © Foto: Jörg Ludewig

Entlang der Wesenitz

Nun führt die Tour durch das Wesenitztal. Es geht über eine kleine Brücke über die Wesenitz hinweg, dann folgt der Weg ihrem Verlauf bis zur Helmsdorfer Straße. Nach einem kleinen Stück geht es nach rechts bis Rennersdorf-Neudörfel und der Alten Hauptstraße folgend. Dort, wo sich die Straße teilt, geht es nach rechts. Nach einem kleinen Stück auf der Wesenitzstraße überquert der Wanderer wieder rechts den Fluss und folgt der gelben Markierung. Am kleinen Teich führen rechts zwei Wege nach Stolpen zurück. Unsere Route führt über den Buschmühlenweg. Während des leichten Anstiegs bietet sich hier ein toller Blick auf die Burg Stolpen. Ans Fernglas denken!

Wesenitztal. © Foto: Jörg Ludewig
Wesenitztal. © Foto: Jörg Ludewig

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Route 18 - Karte © Mitwirkende - www.openstreetmap.org/copyright
Route 18 – Karte © Mitwirkende – www.openstreetmap.org/copyright

Wo Barock auf Asien und Wein trifft

1335 wird Pillnitz das erste Mal als Herrensitz von Ludewicus de Belennewitz erwähnt. Heute ist es vor allem als Lustschloss August des Starken bekannt, der ab 1718 hier unzählige Feste und große Hochzeiten feierte. Start unserer Wanderung ist am Hauptparkplatz an der Bushaltestelle in Hosterwitz/Pillnitz. Eine schöne breite Allee führt durch den Heckengarten direkt zu Schloss und Park Pillnitz. Bitte an Eintrittsgeld denken.

Begeisterung für China

Zwei von Augusts Fest- und Spielstätten sind gleich zu Beginn zu sehen: Linker Hand das Bergpalais, rechts eröffnet sich der Blick auf das Wasserpalais. Beide entstehen 1720 bis 1724 und orientieren sich an der Toranlage zum Palast des Kaisers von China in Peking. Wichtigster Bestandteil des Lustschlosses ist damals der in Spielflächen aufgeteilte Garten.Die Strecke führt weiter durch den Garten, mit Blick auf das Neue Palais. An dieser Stelle befand sich das alte Renaissanceschloss, das jedoch 1818 komplett niederbrannte. Das Neue Palais beherbergt jetzt das Schlossmuseum. Hier erfahren Besucher mehr zur Geschichte der Anlage, über das Leben am Hofe, was die Menschen damals an chinesischer Kunst, Kultur und Architektur fasziniert hat und wie sie zu Zeiten des Barocks gefeiert haben.

Weinbergkirche

Durch den Park führt die Strecke weiter bis zur Wilhelm-Wolf-Straße. Wer möchte, kann hier einen Stopp auf dem Spielplatz machen, bevor es links in den Schulweg und weiter zum Bergweg geht. Hier steht die Weinbergkirche „Zum Heiligen Geist“ Pillnitz. Sie wurde 1723 bis 1725 nach Entwurf und unter Bauleitung von Matthäus Daniel Pöppelmann gebaut. Ob die Kirche aktuell zur Einkehr geöffnet hat, steht auf der Website.

Die Weinbergkirche, die nach einem Entwurf von Matthäus Daniel Pöppelmann gebaut wurde. © Foto: Jörg Ludewig
Die Weinbergkirche, die nach einem Entwurf von Matthäus Daniel Pöppelmann gebaut wurde. © Foto: Jörg Ludewig

Pillnitzer Königlicher Weinberg

Nun führt die Strecke den Bergweg unterhalb des Weinhanges entlang, an einem Hof mit Wollschweinen vorbei, bis zum Weingut Zimmerling. Hier befindet sich eine Raststelle mit tollem Blick auf die Weinberge und die Rysselkuppe. Unsere Route führt ein kurzes Stück zurück und dann rechts über den Weinwanderweg hoch zum Leitenweg. An der Raststelle erreicht die Tour ihren höchsten Punkt. Der Aufstieg wird mit einer tollen Aussicht auf den Pillnitzer Königlichen Weinberg belohnt. Dieser steht unter Denkmalschutz und wird vom Verein „Weinbaugemeinschaft Weinberg Pillnitz“ gepflegt. 

Blick vom Leitenweg. © Foto: Jörg Ludewig
Blick vom Leitenweg. © Foto: Jörg Ludewig

Exotische Pflanzen und Tiere

Dem Leitenweg weiter folgend, erreicht der Rundweg nun das Weingut Rogge. Von hier aus führt die Tour weiter, über die Wünschendorfer und Lohmener Straße zurück, um den oberen Teil des Schlossparks zu erkunden. Durch den Chinesischen Garten geht es am Chinesischen Pavillon vorbei und am Chinesischen Teich mit Mandarin-Enten und Gänsesägern entlang. Rechter Hand steht das Palmenhaus, das 1859 bis 1861 entstand und damals als das größte gusseiserne Gewächshaus Deutschlands galt.Der Rundweg führt an der Orangerie und der berühmten Kamelie vorbei bis zum Englischen Teich. Am Englischen Pavillon vorbei geht es hinaus aus dem Park und zurück zum Ausgangspunkt. Aktuelle Öffnungszeiten von Schloss und Park Pillnitz stehen im Internet. Für Kinder gibt es hier auch einen Rätselflyer und ein Mitmachblatt zum Download. Infos zum Audioguide fürs Handy finden sich auf www.schloesserland-sachsen.de.

Gänsesäger (vorne) und Mandarin-Enten fühlen sich in Pillnitz heimisch. © Foto: Jörg Ludewig
Gänsesäger (vorne) und Mandarin-Enten fühlen sich in Pillnitz heimisch. © Foto: Jörg Ludewig

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Die Tour bei Wikiloc.

Route 17 - Karte © Mitwirkende - www.openstreetmap.org/copyright
Route 17 – Karte © Mitwirkende – www.openstreetmap.org/copyright

Auf den Spuren der Könige und Pilger

Schon ein Leben lang – nämlich 82 Jahre – ist die Gröditzer Skala Naturschutzgebiet. 1938 wurde zunächst der Weichaer Teil, 1961 dann das gesamte Areal zwischen Gröditz, Weicha und Wuischke dazu erklärt. Das Löbauer Wasser schlängelt sich hier durch die Felsen und formt das Tal seit der Elster-Kaltzeit. Das insgesamt 39 Hektar große Gebiet zeichnet sich eine einzigartige Vegetations-Vielfalt aus und bietet zahlreichen Tieren einen idealen Lebensraum.

Holzbrücke durch den wildromantischen Wald. © Foto: Jörg Ludewig
Holzbrücke durch den wildromantischen Wald. © Foto: Jörg Ludewig

Barockschloss und Park Gröditz

Start des Rundwegs ist am Barockschloss Gröditz, auch genannt „Weiße Perle“. Auf dem südlichen Gelände der Parkanlage finden sich Überreste einer frühmittelalterlichen Befestigungsanlage. Die „Gröditzer Schanze“ ist ein wichtiges Zeugnis für die frühe slawische Besiedlung des Geländes und des Ortes Gröditz. Der Park verfügt zudem über alten Baumbestand und seltene Pflanzen. 2007 machte Beat von Zenker, ein Großneffe des letzten Schlossherren, sowohl Schloss als auch Park wieder für Besucher zugänglich.

Das Barockschloss Gröditz wird auch "Weiße Perle" genannt. © Foto: Jörg Ludewig
Das Barockschloss Gröditz wird auch „Weiße Perle“ genannt. © Foto: Jörg Ludewig

Steile Felsen und wildromantische Wälder

Am Schloss links führt der Weg auf den Abstieg in das steilwandige Felsental. Gegen die Flussrichtung geht es links bis zum Gröditzer Viadukt. Hier führte einst die Bahnstrecke Löbau–Weißenberg–Radibor entlang. Am Ende des Zweiten Weltkrieges sprengte die Wehrmacht den Viadukt. Später wurde er neu aufgebaut. 1972 fuhr dann der letzte Personenzug über diese Strecke, heute eröffnet der 170 Meter lange, zehnbogige Betonbau dem Wanderer beim Überqueren einen herrlichen Weitblick über die Landschaft und die Mühle am Löbauer Wasser.

Blick über das Löbauer Wasser auf den Viadukt. © Foto: Jörg Ludewig
Blick über das Löbauer Wasser auf den Viadukt. © Foto: Jörg Ludewig

Unterwegs auf der königlichen Straße

Der Rundgang führt über den Viadukt und dann rechts auf dem Jakobsweg weiter bis zur Brücke. Der Pilgerweg verläuft an dieser Stelle entlang der historischen Handelsroute Via Regia. Diese Strecke ist auch als Ökumenischer Pilgerweg bekannt.„Via Regia“ stammt aus dem Lateinischen und meint „Königliche Straße“ oder auch „Straße unter königlichem Schutz“. Der Ursprung der Via Regia geht zurück auf das frühe Hochmittelalter. Diese alte Handelsstrecke verband das Rheinland über Frankfurt am Main und Leipzig mit Schlesien. Doch nicht nur Händler und Pilger waren auf dieser Route unterwegs. Auch militärisch war die Via Regia von großer Bedeutung.

Der Aufstieg auf die Schanze

An der Brücke hält sich unser Rundweg nun links. Der gelben Markierung folgend geht es bis zur Straße an der Löbau zurück. Wichtig: Es gibt hier zwei gelbe Wanderwege. Der untere Weg ist jedoch durch Bäume stark eingeschränkt, daher führt diese Tour über den oberen gelben Weg. An der Bushaltestelle führt die Route rechts wieder auf ein Teilstück des Jakobswegs. Diesem folgt die Strecke bis zum Löbauer Wasser, dann am Fluss entlang, bis links ein kleiner Pfad auf die Gröditzer Schanze hochführt. Hier oben bietet sich dem Wanderer ein fantastischer Blick ins Land und auf das Barockschloss.

Route 16 - Karte © Mitwirkende - www.openstreetmap.org/copyright
Route 16 – Karte © Mitwirkende – www.openstreetmap.org/copyright

Weitere Informationen

https://de.wikiloc.com/routen-wandern/groditzer-skala-rundweg-48792166

Bizarre Felsen treffen auf malerisches Grün

Schnell wird vieles als „atemberaubend“ tituliert. Für die außergewöhnliche Naturlandschaft in der Nationalparkregion Sächsisch-Böhmische Schweiz ist es aber wohl das Treffendste. Hier hält so mancher tatsächlich den Atem an, wenn er auf Schluchten und Täler blickt, staunend durch die unglaublich vielfältige Flora wandert oder im Winter die vollkommene Ruhe spürt.

Fünf Jahre Lückenschluss

Start der Tour ist am Nationalparkbahnhof in Sebnitz. Seit fünf Jahren ist die Schienenlücke zwischen Sebnitz und Dolní Poustevna wieder geschlossen. Die Nationalparkbahn verbindet seitdem nicht nur Deutschland und Tschechien, sondern auch zwei Nationalparkregionen miteinander. Dieses Jubiläum wird mit einem Festwochenende am 6. und 7. Juli gefeiert. Auf dem Programm stehen geführte Wanderungen in der Sächsischen und der Böhmischen Schweiz, Stadtrundfahrten mit dem Oldtimerbus „Rose von Sebnitz“ sowie ein kleines Familienfest am Bahnhof Sebnitz. Zum Geburtstag rollen zudem zusätzliche Züge zwischen Bad Schandau und Mikulášovice. Mehr zum Programm und Fahrplan unter www.nationalparkbahn.de

Seidenblumenstadt Sebnitz

Vom Bahnhof folgt die Wandertour dem roten Strich durch die Stadt, über den Marktplatz von Sebnitz und von dort aus der Stadt heraus. Sebnitz war einst das Zentrum der Kunstblumenherstellung. Zwei Drittel der weltweiten Produktion kamen aus Sebnitz und der nahen Umgebung. Anlässlich der ersten Sebnitzer Blumentage 1997 wurde die größte Seidenrose der Welt geschaffen. Ein Rekord, der sogar im Guinness Buch der Rekorde eingetragen ist. Die 3,7 Meter hohe Seidenrose befindet sich hinter dem Kunstblumen- und Heimatmuseum, an dem die Wandertour direkt vorbeiführt. Außerdem empfiehlt sich in Sebnitz ein Besuch der Kaukasusstube — ein kleines, aber feines privates Museum mit einigen Schätzen aus dem Kaukasus.

Panoramaweg

Nach einem knackigen Anstieg im Wald stößt die Strecke auf den Panoramaweg, markiert mit einem gelben Punkt. Diesem folgt die Tour ein kurzes Stück nach links bis zu einer Bank auf einer Anhöhe oberhalb einer Wiese. Von hier aus bietet sich eine wunderbare Aussicht auf die Hintere Sächsische sowie die Böhmische Schweiz mit dem Hohen Schneeberg. Danach geht die Route wieder ein Stück zurück, folgt dem Panoramaweg, bis ein Weg nach links Richtung Knechtsbach-Kinitzschtal abzweigt. Dieser ist mit einem gelben Strich markiert. Die Tour folgt ihm bis ins Knechtsbachtal, wo ein Wegweiser mit grünem Punkt den weiteren Verlauf nach Ottendorf anzeigt. Hier geht es auch am Gasthaus „Zum Kirnitzschtal“ vorbei.

Großstein und Felsenmühle

Von Ottendorf aus folgt die Strecke dem grünen Strich in Richtung Großstein und Felsenmühle über die Endlerkuppe bis zum Aussichtspunkt Großstein. Hier bietet sich ein beeindruckender Rundumblick über das Kirnitzschtal bis in die Hintere Sächsische Schweiz. Nach dem ausgiebigen Genuss der Aussicht geht es ein kurzes Stück zurück und dann weiter nach rechts hinab ins Kirnitzschtal bis zur Felsenmühle. Die für die Holzverarbeitung errichtete Sägemühle wurde rekonstruiert und ist heute noch in Betrieb. An der Felsenmühle überquert die Tour die Kirnitzsch und folgt der Wegmarkierung mit dem roten Strich zunächst in den Kleinen Zschand im Nationalpark Sächsische Schweiz und von diesem dann weiter nach rechts durch die Ferkelschlüchte bis auf den „Kuhstall“ hinauf.

Hoch über der Felsenmühle erhebt sich die 360 Meter hohe Aussichtskanzel des Großsteines. © VVO/M. Schmidt
Hoch über der Felsenmühle erhebt sich die 360 Meter hohe Aussichtskanzel des Großsteines. © VVO/M. Schmidt

Der Kuhstall

Der Kuhstall ist ein elf Meter hohes, 17 Meter breites und 24 Meter tiefes Felsentor im Elbsandsteingebirge. Sein Name ist wahrscheinlich während des Dreißigjährigen Krieges entstanden, da die Bewohner in dem sehr breiten Felsentor ihr Vieh vor den schwedischen Soldaten versteckt haben. Wer das Felsentor durchquert, gelangt zu einem tollen Aussichtspunkt über die sächsische Felslandschaft. Durch eine Felsspalte erreicht man den Aufgang zur Himmelsleiter, einer sehr schmalen, steilen Treppe, die zu den Resten einer früheren Burganlage führt. Der Kuhstall ist eine Hauptattraktion des berühmten Malerweges der Sächsischen Schweiz. August von Goethe, Sohn Johann Wolfgang von Goethes, besuchte diesen Felsen bereits im Juni 1819.

Über das Kuhstall-Plateau hinweg führt die Tour nun zurück zur Berggaststätte, wo die Möglichkeit zur Einkehr besteht. Wer noch etwas mehr Zeit hat und mehr erleben möchte, kann an dieser Stelle noch weitere interessante Orte entdecken. Gleich neben dem Gasthaus weist ein Wegweiser zum Schneiderloch. Hier muss der Wanderer zunächst in eine enge Höhle kriechen, um dann über Eisenklammern zum eigentlichen Aussichtspunkt zu gelangen. Nicht nur für Kinder eine besondere Attraktion.

Ob mit oder ohne Abstecher zum Schneiderloch, vom Kuhstall geht es, dem roten Punkt folgend, zurück hinab ins Kirnitzschtal. Ziel ist der Lichtenhainer Wasserfall, wo die Tour endet. Zum gemütlichen Ausklang bietet sich beispielsweise das dortige Gasthaus an.

Am Lichtenhainer Wasserfall kann die Tour gemütlich ausklingen. © VVO/M. Schmidt
Am Lichtenhainer Wasserfall kann die Tour gemütlich ausklingen. © VVO/M. Schmidt

Kirnitzschtalbahn

Vom Lichtenhainer Wasserfall aus fährt auch die historische Kirnitzschtalbahn. Sie wurde 1898 in Dienst gestellt und war bereits zu dieser Zeit als touristische Ausflugsbahn konzipiert. Heute ist die über 100-Jährige selbst ein beliebtes Ausflugsziel; zu besonderen Anlässen rollen Fahrzeuge aus den 20er- und 30er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Dann verkaufen die Schaffner die Fahrscheine auch stilgerecht mit ihren „Galoppwechslern“.

Die acht Kilometer lange Strecke der Überland-Straßenbahn führt durch das malerische Tal der Kirnitzsch nach Bad Schandau. 

Sächsisch-Böhmische Schweiz

Seit 1990 ist ein Teil der Sächsischen Schweiz Nationalpark. Dessen Ziel ist es, Einwirkungen durch den Menschen zu minimieren und Landnutzung weitgehend zu unterbinden. Auch die wirtschaftsbestimmte Nutzung ist ausgeschlossen. Dennoch ist auch die Nationalparkregion kein Sperrgebiet. Ein gut ausgebautes Wegenetz macht Wanderungen und Radtouren möglich. Durch diesen einmaligen Naturraum verläuft die Ländergrenze zwischen Deutschland und Tschechien. Zusammen mit dem in der Tschechischen Republik unmittelbar angrenzenden Nationalpark Böhmische Schweiz soll sich hier in naher Zukunft eine grenzüberschreitende Naturlandschaft nach internationalen Kriterien entwickeln.

Tipp für die An- und Abreise

Hin geht es mit der Nationalparkbahn U28 bis zum Bahnhof Sebnitz. Die Rückfahrt kann mit der historischen Kirnitzschtalbahn bestritten werden oder mit der Buslinie 241, jeweils ab Lichtenhainer Wasserfall. In Bad Schandau besteht Anschluss an die S-Bahn S1 Richtung Dresden.

Weitere Informationen

Die GPS-Daten der Route gibt es hier

Route 15 - Karte © outdooracitve
Route 15 – Karte © outdooracitve

Gelbe Felder, grüne Wälder

Ausgangspunkt der Tour ist der Bahnhof der Lessingstadt Kamenz. Die Strecke mit dem roten Strich folgt der Bahnhofsstraße aufwärts bis zum Kreisverkehr. Hier beginnt rechts entlang der Königsbrücker Straße die Markierung mit dem roten Punkt. Auf der linken Seite steht die spätgotische Kirche St. Just, umgeben von einem großen Friedhof. Die Kirche enthält bedeutende Wandmalereien und eine wertvolle Innenausstattung. An dieser Stelle beginnt auf dem Rückweg auch der Rundgang durch die Kamenzer Altstadt.

Einige Meter weiter liegen links der Rhododendronpark des Hutbergs und ein Ehrenmal für die noch 1945 gefallenen sowjetischen Soldaten. Hier geht es in den Park, wo sich auch ein Abstecher in die vielen Wege abseits des Hauptweges lohnt.

Rhododendronpark und Lessingturm auf dem Hutberg

Wenn die Rhododendren in voller Blüte stehen, ist ein Besuch des rund 18 Hektar großen Hutbergparks besonders lohnenswert. Der Park wurde 1893 von Wilhelm Weiße als städtische Parkanlage mit Koniferen angelegt. Heute blühen entlang der Wege unzählige Rhododendren in allen Farben und Variationen, auch Azaleen und verschiedene Stauden. Seltene Gehölze sind beschriftet, zum Beispiel Mammutbaum, Ginkgobaum oder Schlangenfichte. Eine weitere Besonderheit des Parks sind zahlreiche Gedenksteine und Denkmale, die an besondere Persönlichkeiten oder historische Ereignisse erinnern. Diese Parkanlage entwickelte sich zu einer Sehenswürdigkeit, die bis heute von Besuchern aus Nah und Fern bestaunt wird.

Auf dem 293 Meter hohen Hutberg steht der Lessingturm, der 1864 eingeweiht und 2010 auf 26 Meter aufgestockt wurde. Von hier aus bietet sich eine fantastische Sicht auf Kamenz und die Bergwelt zwischen Keulenberg und dem Oberlausitzer Bergland. Informationstafeln zeigen die Richtung zu besonderen Zielen an.

Leuchtende Farbenpracht im Rhododendronpark am Hutberg © Petra Gürtler
Leuchtende Farbenpracht im Rhododendronpark am Hutberg © Petra Gürtler

Vom Hutberg nach Lückersdorf

Unterhalb des Hutbergs liegt Lückersdorf. Links des Lessingturms führt mit rotem Punkt ein asphaltierter Weg, von dem aus der Blick in die leicht bergige Landschaft schweift, nach Lückersdorf. Bereits am Ortseingang geht es vom markierten Weg nach rechts auf die Straße Hutbergblick bis zur Bushaltestelle Wendeplatz. Die Strecke führt geradeaus weiter auf der Schwosdorfer Straße (Beschilderung Richtung Schwosdorf und Brauna). Die kaum befahrene Straße führt durch Felder und überquert eine Straße. Der Wanderer gelangt in den Wald und passiert einen Weg, an dem ein denkmalgeschützter Stein steht, der die Grenze zwischen Lückersdorf und Brauna markiert.

Vom Schlossberg zurück zum Hutberg

Am nächsten Abzweig, der rechtwinklig die Straße verlässt, kommt der grüne Strich, der den Weg über den Schlossberg zum Hutberg markiert. Nach rund 150 Metern verläuft der Weg rechts. Durch den Wald geht es zum 268 Meter hohen Schlossberg , auf dem um 1200 eine Burg errichtet, aber 1432 wieder abgebrochen wurde. Hier befinden sich in geringem Abstand zwei überdachte Rastplätze, von denen sich eine tolle Aussicht auf den Hutberg und Lückersdorf bietet.

Weiter geht es geradeaus bis zum Ende des Weges. Hier biegt die Tour rechts ab und trifft auf die Landstraße, an der es nach links weitergeht. Nach etwa 400 Metern führt die Strecke rechts auf den Wiesenweg, bergauf Richtung Hutberg. Dieses Mal soll der Hutberg jedoch nicht bestiegen werden, sondern die Tour biegt nach 200 Metern links ab in das Parkgebiet. Hier gibt es unzählige Wege, die sanft absteigend wieder auf die Königsbrücker Straße und zurück zur Kirche St. Just führen.

Rundgang durch die Lessing-Stadt Kamenz

Von hier kann der Rundgang durch die Altstadt von Kamenz starten. Die Tour biegt direkt hinter der Kirche St. Just in die Feldstraße, später in den Gartenweg ein. Nach etwa 100 Metern biegt die Strecke links ab und überquert auf einer Brücke die Bahngleise. Rechts führt die Schillerpromenade zum Roten Turm. Danach überquert die Tour die Pulsnitzer Straße und biegt ins Herrental ab. Links thront die Hauptkirche St. Marien auf dem Hügel. Am Mahnmal geht es links die steile Treppe zur Altstadt empor. Über einige Straßen erreicht der Wanderer den Marktplatz mit dem Roten Rathaus. Vom Marktplatz führt die Strecke zur Klosterkirche St. Annen mit dem Sakralmuseum, später zum Lessingplatz mit Lessing-Museum, vor dem eine Büste Lessings steht.

Sehenswürdiges: Türme und Kirchen

Der 32 Meter hohe Rote Turm, ehemaliger Wehr- sowie Wachturm, ist ein Überbleibsel des Pulsnitzer Stadttores und zählt 117 Stufen. Der Schlüssel für den Roten Turm ist in der Kamenz-Information erhältlich. Das Rote Rathaus kommt imposant im Stil der italienischen Neorenaissance daher. Die Hauptkirche St. Marien und die Klosterkirche St. Annen beherbergen wertvolle spätgotische Schnitzaltäre, sowie weitere sakrale Schätze. Sie sind eingebunden in die Kulturstraße Via Sacra und den Pilger- bzw. Jakobsweg.

Um zurück zum Bahnhof zu gelangen, muss der Volkspark durchquert und der nördliche Ausgang genommen werden. Über den Robert-Koch-Platz geht es zum Ausgangspunkt der Wanderung, dem Bahnhof Kamenz.

Ein wertvoller Schnitzaltar in der St. Marien-Kirche Kamenz © Petra Gürtler
Ein wertvoller Schnitzaltar in der St. Marien-Kirche Kamenz © Petra Gürtler

Weitere Informationen

Die GPS-Daten der Tour können hier heruntergeladen werden.

Route 14 - Karte © GeoSN Sachsen
Route 14 – Karte © GeoSN Sachsen

Tour durch das Saubachtal

Es klappert die Mühle am rauschenden Bach…

Am Wochenende mal wieder wandern gehen, das wäre doch schön! Das linkselbische Saubachtal bietet dafür ausreichend Gelegenheit. Ausgangspunkt einer landschaftlich reizvollen Wanderung ist der Parkplatz an der Kreuzung „Langer Weg“ und „Hohle Gasse“ in Constappel. Zunächst geht man die Straße „Harthaer Berg“ Richtung Hartha und Röhrsdorf entlang und vorbei an einem kleinen Friedhof. Der grün markierte Wanderweg passiert große Ställe und biegt später links in Richtung Wilde Sau und Neudeckmühle von der Straße ab. Auf dem Feldweg gelangt man zu einer kleinen Brücke über die Wilde Sau. Hier ist im Frühjahr der Uferbereich des Baches von Buschwindröschen und Sternmiere übersät, vereinzelt treten Lerchensporn und Schuppenwurz auf. Das junge Grün des herrlichen Laubwaldes bezaubert.

Ab jetzt folgt der Weg stets dem Bach. Idyllisch geht es durch den Laubwald oder am Waldrand entlang. Der Weg wird stellenweise zu einem Pfad, der sich sowohl am Bach entlang schlängelt als auch den Hang hinauf steigt. Gelegentlich befinden sich Bänke am Wegrand. Nach einer reichlichen Stunde hat man die Gaststätte Neudeckmühle erreicht.

Jetzt erst mal eine Pause: Einkehr in der Neudeckmühle

Am Mittellauf der Wilden Sau liegt die historische Neudeckmühle. Die Wassermühle wurde bereits 1570 erstmals urkundlich erwähnt. Das heutige Gasthaus wurde 1794 erbaut. 1876 kaufte Karl Wilhelm Poitz die Mühle, begann mit Umbaumaßnahmen und plante ein größeres Wasserrad. Mit der Investition übernahm sich der neue Besitzer jedoch, sodass sein Bruder Heinrich Moritz Poitz das Grundstück schließlich kaufte. Seitdem befindet sich die Mühle in Besitz der Familie Poitz, mittlerweile in der vierten Generation.

Einst wurden Landwirtschaft, die Mühle, die Brotbäckerei und eine Gastwirtschaft nebeneinander betrieben. Von diesen Gewerken ist heute nur noch die Gastronomie übrig geblieben.

Im Jahr 1970 wurde die Neudeckmühle an das öffentliche Energienetz angeschlossen, zuvor versorgte das Wasserrad die Mühle mit elektrischer Energie. Bis 1976 wurde noch Getreide für Kleinbauern aus der Umgebung geschrotet. Bald darauf wurde die Mühlenausstattung entfernt und das Gebäude vollständig als Gasthaus genutzt. Bei schönem Wetter auf der Terrasse oder bei kälteren Temperaturen drinnen am Kamin – hier kann neue Kraft getankt werden. Für die kleinen Gäste gibt es einen Spielplatz. Aktuelle Öffnungszeiten finden sich auf der Website der Gaststätte. Von der Gaststätte aus lohnt sich auch ein Abstecher zur barocken Kirche in Röhrsdorf mit dem berühmten Taufengel von Johann Benjamin Thomae.

Blick auf Constappel. © Wikiloc/Wanderludi
Blick auf Constappel. © Wikiloc/Wanderludi

Zwei steile Anstiege auf dem Weg nach Weistropp

Nun verlässt man an der Neudeckmühle das Tal der Wilden Sau und wandert aufwärts entlang der fast nicht befahrenen Straße nach Kleinschönberg. Nach einem kurzen, aber steilen Anstieg aus dem Saubachtal wird man mit einer guten Aussicht belohnt. Der Blick schweift über Felder und reicht bis zu den Hängen des Elbtals und nach Meißen. Weiter geht es in das gepflegte Kleinschönberg hinein. Vorbei an malerischen Bauernhöfen und blühenden Gärten steigt man die Sonnenlehne hinab und kommt zur Kreuzung mit dem Prinzbachtal , das links Richtung Constappel verläuft. Man wandert aber weiter geradeaus und der letzte steile Anstieg der Tour beginnt. Bald sieht man die Kirche von Weistropp und gelangt nach kurzer Zeit in den Ort. Der direkte Weg in Richtung Gohlberg führt nun nach links entlang des Radweges. Empfehlenswert ist aber auch ein Abstecher zur Kirche. Den 49 Meter hohen Turm kann man besteigen und die Sicht über das Elbtal und bis in die Sächsische Schweiz genießen.

Am Gohlberg vorbei und zurück nach Constappel

Von Weistropp schlägt man den Weg zum Gohlberg ein. Eine historische Wegsäule weist Richtung Gauernitz. Die Gauernitzer Straße führt nordöstlich des Gohlbergs vorbei. Auf den Gohlberg selbst führt kein Weg hinauf. Der Blick von der Gauernitzer Straße reicht aber bis zu den Hängen des Elbtals. Dann geht der Weg am Waldrand entlang und steil hinab zur Straße „Hohle Gasse“ in Costappel. Dieser Straße kann man bis zum Parkplatz zurück folgen.

Sehenswürdiges am Wegesrand: Kirche von Constappel

Wer ausreichend Zeit für seinen Wandertag einplant, kann seine Tour durch das Saubachtal noch mit einem Besuch der Wallfahrtskirche St. Nikolai verbinden. Zu Gottesdiensten und bei Veranstaltungen kann sie besichtigt werden. Ihr Name geht auf den Heiligen Nikolaus, Nikolaus von Myra, zurück. Er ist unter anderem Schutzpatron der Reisenden, Seefahrer, Ministranten und Kinder.

Kirche in Weistropp © Wikiloc/Wanderludi
Kirche in Weistropp © Wikiloc/Wanderludi

Ende des 14. Jahrhunderts wurde die St. Nikolai-Kirche erstmals urkundlich erwähnt und gehört damit zu den ältesten Kirchen im Meißner Umland. Lange Zeit war sie Wallfahrtskirche, da sie auf dem Handelsweg von Dresden nach Meißen lag. Dies erklärt, warum in der St. Nikolai-Kirche verschiedene Kunstschätze zu finden sind, darunter ein Gemälde aus der Schule Lucas Cranach d. J. Die Innenbemalung, welche biblische Geschichten darstellt, wurde vom Schöpfer des Fürstenzuges in Dresden, Michael Walter, ausgeführt. Die Orgel stammt vom bedeutenden Orgelbauer Eberhard Friedrich Walcker.

Mitte des 17. Jahrhunderts wurde die Kirche neu gebaut und 1885 im Rahmen einer grundlegenden Renovierung nach Plänen der Dresdner Architekten Gotthilf Ludwig Möckel und Bernhard Schreiber im neoromanischen Stil umfangreich verändert. Das romanische Mauerwerk wurde dabei mit einbezogen und die Kirche um einen Kirchturm ergänzt. An der Westseite der Kirche befindet sich eine Gedenktafel für Emil Nacke, dem ersten Autobauer Sachsens, welcher sehr sozial engagiert war. An der Nordseite finden sich Grabsteine der Patronatsfamilie des Schlosses Gauernitz. Sie stattete St.-Nikolai mit einem großzügigen Pfarrlehen aus.

Neudeckmühle © Wikiloc/Wanderludi
Neudeckmühle © Wikiloc/Wanderludi

Tipp für die An- und Abreise mit dem VVO

Wer nicht mit dem Auto anreisen möchte, kann auch den Bus 404 nehmen. Dieser fährt aus Richtung Dresden-Cossebaude oder Meißen bis zur Haltestelle Gauernitz-Verkaufsstelle in Constappel. Von dort aus sind es noch etwa zehn Minuten zu Fuß zum Parkplatz an der Kreuzung „Langer Weg“ und „Hohle Gasse“.

Route 13 - Karte © Redaktions- und Verlagsgesellschaft Elbland mbH
Route 13 – Karte © Redaktions- und Verlagsgesellschaft Elbland mbH

Download der Route

Hier gibt es die komplette Saubach-Tour zum Herunterladen.

Von Teichen, Tieren und einer Romanze

Wer am Wochenende etwas Schönes mit der Familie unternehmen möchte, fasst vielleicht auch eine Wanderung ins Auge. Beinahe alle Kinder lieben es, Tiere zu beobachten und die kleinen und großen Wunder der Natur zu entdecken. Wie wäre es da beispielsweise mit einem Ausflug in die Oberlausitz? Ihre Heide- und Teichlandschaft ist prägend für die Region und sogar UNESCO-Biosphärenreservat. Die Heide- und Teichlandschaft ist zudem Heimat vieler, zum Teil bedrohter, Tier- und Pflanzenarten sowie Rastgebiet für zahlreiche Zugvögel.

Mit etwas Glück können Graureiher beobachtet werden. © Foto: Jörg Ludewig
Mit etwas Glück können Graureiher beobachtet werden. © Foto: Jörg Ludewig

Barockschloss und Schlosspark Neschwitz

Die erste Wanderung unserer Serie „Wanderlust“ führt nach Neschwitz. Start ist am Eingang zum Schloss. Als Hochzeitsgeschenk für seine zukünftige Braut Ursula Katharina von Altenbockum, ehemalige Mätresse August des Starken, ließ Prinz Friedrich Ludwig von Württemberg-Winnental das Barockschloss 1721 bis 1723 erbauen. Dazu entstanden vier Pavillons, von denen noch drei erhalten sind. Die insgesamt etwa fünf Hektar große Anlage mit dem barocken Schlosspark zählt zu den schönsten in der Oberlausitz. Sie ist eine Mischung aus geometrisch exakt angelegten Wegen, Alleen, diversen Sichtachsen sowie landschaftlich gestalteten Bereichen. Aktuelle Informationen und Öffnungszeiten des Schlosses finden Besucher unter www.neschwitz.de.

Für Schloss und Park sollte genügend Zeit eingeplant werden. © Foto: Jörg Ludewig
Für Schloss und Park sollte genügend Zeit eingeplant werden. © Foto: Jörg Ludewig

Steinkunde und Teichwirtschaft

Nach dem Schlosspark führt rechts ein Weg mit mehr als 30 Findlingen entlang. Jeder Stein des Eiszeitlehrpfades hat eine kleine Erklärtafel zur Art des Gesteins und zu seiner Herkunft. Auf der schönen Baumallee geht es am Bach entlang weiter bis zur Bautzner Straße. Dort führt die Tour links nach Holscha. In Holscha die erste Straße rechts abbiegen und bis zum Wildgehege weiterlaufen. Hier führt rechts ein Wanderweg am Großen Holschaerteich vorbei bis zum Aussichtsturm am Großen Dubrauer Teich. Über 1000 solcher angelegten Gewässer finden sich in der Oberlausitz. Diese Teiche dienen auch heute noch der Fischzucht. Von hier aus geht es rechts weiter bis zum Altteich. Auf dem Froschweg finden sich allerhand Tafeln mit Wissenswertem und kleinen Spielen für Kinder. Diesem Weg folgt die Tour bis zum Großen Holschaer Teich. Den Wanderweg ,,Unkenpfad‘‘ entlang geht es bis Kleinholscha. Kurz vor dem Ort geht es rechts über das Hoyerswerdaer Schwarzwasser auf den Wiesenweg und über die Bautzner Straße hinweg bis zum Schloss zurück. Kurz vor dem Ziel in der Parkstraße steht die Neschwitzer Kirche, eine der ältesten der Gegend. Bis 1979 wurde hier auch Sorbisch gepredigt.

Route 12 - Karte © Open Cycle Map
Route 12 – Karte © Open Cycle Map

Weitere Informationen

https://de.wikiloc.com/routen-wandern/neschwitz-familienfreundlich-48643111